327 Tangentenbussole Galvanometer

Hersteller: unbekannt

Galvanometer, Tangentenbussole, sogar als Differenzialstrommessgerät ausgelegt

Hergestellt: zurka 1880 Wert / Preis: 60 Euro

Das Gerät besteht aus einem Stahlguss Fuß, einem Aluminium Gehäuse, Kupferkabel mit Lack-Seide Isolierung einer kompassähnlichen Magnetnadel und Anschlüssen aus Kupfer.

Es ist ein historisches Gerät, womit ein Stromfluss angezeigt werden konnte. Der Zeiger „nordete“ sich ein und durch Drehen des Gerätes ist der Nullpunkt einstellbar. Die Skala ist in Zentimeter geeicht, so dass der durch die Spule fließende Strom definiert und mit einem zweiten Strom, der durch die zusätzliche zweite Spule floss, verglichen werden konnte.

Aluminium war zu jener Zeit schon mit dem Wöhler-Prozess u. dem Bayer Verfahren herstellbar aber noch sehr teuer.  Bakelit kam erst ab 1909 zum Einsatz. Die Definition des elektrischen Stromes wurde erst 1898 festgelegt. Fabriklogos auf Elektrofabrikate erst ab 1885, so dass ich das Gerät um das Jahr 1880 datiere.

2 Gedanken zu „327 Tangentenbussole Galvanometer

  1. Hallo Herr Hessberger, ich möchte mich für Ihren Kommentar recht herzlich bedanken. Immer wieder stoßen Datierungen auf Meinungen, die zu Diskussionen führen. Das ist auch gut so. Pertinax ist ein sehr alter Verbundwerkstoff, der nur aus Papier oder Stoff in Verbindung mit klebenden Materialien wie Lacke oder ähnliche durch Pressung + Erwärmung hergestellt wurde und sich gut verarbeiten lässt. Heute wird das in der Regel auch noch so gemacht, aber es wird zusätzlich Formaldehyd beigesetzt. (Krebserregend egal, nach Kategorie K1B sogar legal) Die ersten Isolierwerkstoffe die ich kenne, waren Holz oder Pertinax. Für Drähte kamen Lack-Seide Lack oder Luft- Papier Isolierung zum Einsatz. Erst um 1910 ist Bakelit umfassend in die Produktion eingeführt worden. Nahezu jede Anschlussschraube wurde danach mit Bakelit überzogen. Bei neuen Geräten sind die Drähte Plast isoliert. Bei meinem sind die Anschlüsse sogar aus Messing, die Drahtisolierung aus Lack- Seide und der Fuß aus Stahl. Das von Ihnen beschriebene Gerät scheint ein älterer Nachbau zu sein und das hat mit Sicherheit auch seinen Sinn.
    Mit freundlichem Gruß
    Eberhard Barthel

  2. Das gleiche Gerät befindet sich auch in meiner Sammlung, die Datierung 1880 ist aber nach meiner Meinung misslungen. Allein die seitliche Kabel-Halterungen aus Pertinax können nicht aus dem 19. Jahrhundert stammen. Es handelt es sich hier um ein Gerät aus einer Lehrmittelsammlung, die Datierung ist ca. Mitte 1950 um eben das Prnzip einer Tangentenbussole im Schulunterricht zu erläutern, als historischer Funktionsnachbau natürlich auch keine Angabe einer Einheit. Der zeit-typische Leybold oder Phywe Aufkleber geht natürlich über die Zeit verloren…

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